TESE

(Te)stikuläre (S)permien (E)xtraktion

Die Hodengewebsprobenentnahme (TESE) wird immer dann angeboten, wenn sich bei wiederholten Spermiogrammen keinerlei Spermien finden lassen.

Folgende Gründe konnen ursächlich sein für das Vorliegen einer Azoospermie (völliges Fehlen von Spermien im Samenerguss):

  • beidseitiger Samenleiterverschluss z.B. bei Z.n. Infektion
  • CBAVD (c)ongenitale (b)ilaterale (A)plasie der (V)as (d)eferens = angeborenes beidseitiges Fehlen von Teilen des Samenleiters (häufig vergesellschaftet mit einer Mucoviszidose)
  • schwerwiegende Störung der Spermatogenese (z.B. bei Klinefelter Syndrom)
  • Z.n. längerfristigem Hodenhochstand
  • Z.n. Sterilisation

In diesen Fällen wird zusammen mit dem kooperierenden Urologen, der den Eingriff vornimmt, entschieden, ob die Durchführung der TESE gefahrlos möglich ist.
Wären die Hoden zu klein, könnte durch das zusätzliche Entfernen von Gewebe und damit von Leydigschen Zwischenzellen, die Testosteronproduktion des Mannes nachhaltig gestört werden. Dies darf nicht geschehen.

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©Ferring
Am Tag der Operation wird das Gewebe in aller Regel von der Partnerin nach vorheriger Instruktion und zur Verfügungstellung eines Transportgefäßes ins IVF-Labor von IVF-SAAR Saarbrücken-Kaiserslautern gebracht und dort bei minus 196 ° C in mehreren kleinen Portionen eingefroren.

Eine weitere Probe wird zusätzlich zur feingeweblichen Beurteilung eingeschickt.

Wenige Tage nach dem Einfrieren wird eine dieser Proben wieder aufgetaut und darin nach Spermien gesucht. Dieser Vorgang kann gelegentlich mehrere Stunden dauern.

Erst, wenn diese Prozedur erfolgreich, also mit der Aussage, dass verwendbare Spermein gefunden wurden, abgeschlossen ist, wird eine Vorbereitung auf Seiten der Partnerin zur Durchführung einer Kinderwunschbehandlung eingeleitet.

Nach einer TESE kommt selbstverständlich NUR die Durchführung einer ICSI in Betracht.