Das gesamte IVF-Labor wurde von Anfang an in der so genannten ‚Reinraumtechnik’ geplant und ausgeführt. Das gesamte neue Gebäude wurde quasi, den notwendigen Vorgaben folgend, um das zentral liegende IVF-Reinraum-Labor herumgebaut.
Es gibt zwar noch einige wenige andere IVF-Laboratorien in Deutschland, bei denen zur Erfüllung von Reinraum-Vorgaben nachgerüstet wurde, (es gibt auch neu errichtete Zentren, die von vorn herein aus Kostengründen auf die Umsetzung von Reinraumbedingungen verzichtet haben) aber unseres Wissens dürfte IVF-SAAR Saarbrücken-Kaiserslautern mit diesem neuesten Sprössling damit mit das modernste und am konsequentesten umgesetzte reproduktionsmedizinische Labor in Deutschland betreiben!
Die Weltraumtechnik gab den Anstoß zur Reinraumtechnik. Heute ist sie ein komplexes Gebiet der Technik, das sich dem Schutz unterschiedlichster Arbeits- und Produktionsbereiche vor unerwünschten äußeren Einflüssen widmet. Unterschieden wird zwischen Personenschutz und Produktschutz. Dabei will die Reinraumtechnik im Produktschutz Verunreinigungen, die bei Arbeits- und Produktionsvorgängen zur Zerstörung oder negativer Beeinflussung des Endprodukts führen können, weitestgehend ausschalten. Ziel ist es, für eine reine Luft zu sorgen, damit sich aus gas- bzw. dampfförmigen Komponenten keine festen oder flüssigen Partikel unterschiedlicher Größe auf festen Oberflächen absetzen oder in Flüssigkeiten eindringen können. Verunreinigung durch Luft übertragene Partikel und mikrobiologische Kontamination sind sicher und nachhaltig zu vermeiden.
Behandlungen von Krankheiten haben heute eine sehr hohe Perfektion im Qualitätsstandard erreicht. Diesem Qualitätsstandard wollen wir uns nicht nur unterwerfen, sondern wir wollen ihn durch die Anwendung optimalisierter Umgebungsbedingungen konsequent weiter verbessern.
Das Labor hat daher keine direkte Verbindung zur Außenhülle des Gebäudes.
Weiterhin wurde ein extra in sich geschlossener ICSI-Raum innerhalb des IVF-Labors geschaffen, in dem die Raumtemperatur unabhängig vom Restlabor, allerdings bei konstanter Luftfeuchte, isoliert auf 28 Grad C angehoben werden kann, um noch bessere Bedingungen für die Eizellen während des Mikroinjektionsprozesses zu schaffen.