Lesen Sie bitte auch die allgemeinen Hinweise "Zusatzmassnahmen".
Die Blastozyste stellt ein Stadium der frühen Embryonalentwicklung da, bei der es schon zu unterschiedlichen funktionellen Zellverbänden gekommen ist.
Man spricht von einem Trophoblasten, aus dem sich später z.B. der Mutterkuchen und einem Embryoblasten ( = innere Zellmasse), aus dem sich, wie es das Wort schon sagt, dann der Embryo selbst entwickelt.
Die Blastozystenkulturist also der Ausdruck für die Weiterentwicklung des Embryos ausserhalb des Körpers unter angepassten Kulturbedingungen bis zum Stadium der Blastozyste, das in der Regel am Tag 5 nach der Befruchtung erreicht ist.
Im Ausland wird gerne - wider besseren Wissens - behauptet, eine Blastozystenkultur sei in Deutschland verboten. Das ist falsch!
Im Rahmen der Betreuung und Begleitung Ihrer gewonnen Eizellen versuchen wir zwar, durch immer weiter verfeinerte Vorgehensweisen im IVF-Labor wie z.B. das Vorkernscoring und die Beurteilung der Entwicklung des einzelnen Embryos im weiteren Verlauf eine Vorhersage zu treffen, welche(r) Eizelle(Embryo) später die größte Chance auf den Eintritt einer Schwangerschaft entwickelt. Leider gibt es in diesen Systemen aber keine 100%ige Korrelation zwischen Vorhersage und Ergebnis.
Üblicherweise transferieren wir also 1-2 Embryonen nach vorausgegangenem Vorkernscoring am Tag 3 nach der Befruchtung unter der Vorstellung, dass der beste Platz für einen sich entwickelnden Menschen seine natürliche Umgebung, nämlich die Gebärmutter ist, die immer die Bedingungen bietet, die der Embryo in seinem jeweiligen Zustand idealerweise benötigt.
Wenn man 1991, zur Einführung des Embryonen Schutzgesetzes (ESchG), der Meinung war, dass jedes Vorkernstadium dieselbe Entwicklungschance habe, so wissen wir heute, dass sich tatsächlich nur ca. 30% von ihnen zu guten Blastozysten entwickeln, von denen dann wiederum ca. 50% zu einer Schwangerschaft führen.
Im Vorfeld erfolgt natürlich eine ausführliche, paarbezogene Aufklärung.