Myome sind die häufigsten gutartigen Raumforderungen in der Gebärmutter einer Frau.
Man geht davon aus, dass etwa 25% der Frauen über 30 in Deutschland mindestens ein Myom in ihrer Gebärmutter besitzen.
Allerdings kommt es in etwa nur bei jeder vierten Frau zu Beschwerden. Diese äußern sich meist in Blutungsstörungen (zu starke Periode oder Zwischenblutungen) oder durch Schmerzen im Unterbauch.
Je nachdem wie viele Myome in der Gebärmutter vorkommen, spricht man entweder von solitären (einzelnen) Myomen oder von einem Uterus myomatosus, wenn mehrere Myome vorliegen.
Von ihrer Form her sind Myome meist rund und im Ultraschall gut zu sehen.
Je nach der Lage innerhalb der Gebärmutter spricht man von submukösen (unter der Gebärmutterschleimhaut liegend), intramuralen (in der Muskulatur sitzend), transmuralen (die gesamte Muskulatur der Gebärmutter durchsetzend), intracavitären (in der Gbeärmutter liegend), subserösen (unter der Außenhaut der Gebärmutter liegend) und gestielten (außerhalb der Gebärmutter und nur mit einem Versorgungsstiel verbunden liegend) Myomen.
Myome können manchmal eine Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch darstellen.
Sie werden aber nur in 3 % der Fälle als Hauptursache für die Unfruchtbarkeit angesehen.
Beim unerfüllten Kinderwunsch stellen in erster Linie die sogenannten submukösen/intracavitären Myome ein Problem dar und sollten vor Schwangerschaftseintritt und insbesondere vor einer gezielten Kinderwunschtherapie operativ entfernt werden.
Dies gelingt problemlos von vaginal aus, in dem man in einer kurzen Vollnarkose über den Gebärmutterhals in die Gebärmutterhöhle hineingeht und mit einer Elektroschlinge das Myom ausschält (Hyteroskopie).
Probleme insbesondere bei Kinderwunsch können aber auch die intra- transmural liegenden Myome bereiten, da sie einen ähnlich negativen Einfluss auf die Einnistung eines Embryos haben können, wie z.B. die submukösen Myome.
Ihre Behandlung ist nicht immer leicht, weil zu entscheiden ist, ob eine Operation ggf. durch spätere Narbenbildung nicht auch der schlechtere Weg sein kann. Diese Entscheidung wird oft auf der Basis der Größe und tatsächlichen Lage des/der Myome gefällt und kann nicht dogmatisch sein.
Neuerdings finden auch neue medikamentöse Ansätze Gebrauch (selektive Progesteron-Rezeptor Modulatoren), die nicht so nebenwirkungsreich sind, wie z.B. die GnRH-Downregulation, aber derzeit mit Zurückhaltung verwendet werden, da es nicht auszuschließen ist, dass dadurch Leberprobleme entstehen.
Bei der GnRH-Downregulation (Depotspritze/Nasenspray) wird jegliche Hormonausschüttung unterdrückt und es kann dadurch zu Beschwerden kommen, wie in den Wechseljahren (Hitzewallungen/Nachtschweiß).
Bei Bedarf kann man versuchen, diese NW aber auch durch eine so genannte „Add-Back-Therapie“ auszugleichen. Allerdings sind die Erfahrungen damit – speziell bei Kinderwunsch – noch nicht ausreichend.
Liegen Myome ohne Kontakt zur Gebärmutterhöhle, ist es auch im Falle eines unerfüllten Kinderwunsches oft möglich, auf eine operative Entfernung zu verzichten. Dies sollte mit den behandelnden Frauenärzten im Vorfeld besprochen und entschieden werden.