Was sind der Hintergrunde der Methode?
Der Vorgang der Implantation (Einnistung) von Embryonen ist ein koordinierter Prozess, für dessen Erfolg es neben der Anwesenheit eines potentiell entwicklungsfähigen Embryos, einer empfänglichen Schleimhaut und eines angemessenen mütterlichen Immunschutzes, also einer unbehinderten Embryo-Gebärmutterschleimhaut-Interaktion bedarf.
Trotz der bedeutenden Fortschritte in der assistierten reproduktionsmedizinischen Therapie (ART) bleiben die tatsächlichen Einnistungsraten nach extracorporaler Befruchtung und anschließendem Embryotransfer (IVF/ICSI-ET) relativ begrenzt.
Einer der wichtigsten Faktoren, der den komplexen Prozess der Implantation (Einnistung) reguliert, ist das vom Präimplantationsembryo und den Endometriumzellen produzierte Hormon humanes Choriongonadotropin (hCG).
HCG moduliert den Umbau des Gewebes, der für die Angiogenese (Neuentstehung von Gefäßen), Plazentation (Entwicklung des Mutterkuchens), Implantation (Einnistung), Empfänglichkeit und Toleranz unerlässlich ist, und reguliert auch die mütterliche Immunantwort während der Implantation.
Daher scheint die intrauterine Verabreichung von hCG (Einspülung in die Gebärmutter) eine vorteilhafte Strategie zur Verbesserung der ART-Ergebnisse zu sein.
Die besten Aussichten erhält man, bei Durchführung der Maßnahme ca. 15 Minuten vor einem frischen Embryotransfer.
Studien zeigen, dass dieser positive Effekt aber für Kryotransfere, also mit zuvor eingefrorenen Eizellen/Embryonen nicht gilt!
Wer sollte eine HCG-Applikation durchführen lassen?
Hat man mehrere kompetente Embryonen transferiert, das heißt Embryonen, denen nach den biologischen Kriterien ein hohes Einnistungspotential zugeschrieben wurde, ohne dass die gewünschte Schwangerschaft eingetreten ist, so muss u.a. ein Implantationsversagen in Betracht gezogen werden.
Die statistischen Ergebnisse legen nahe, dass diese Patientengruppe aber nur dann, wenn sie über 35 Jahre alt ist, von dieser Maßnahme profitieren kann.