Fehlbildungen der Gebärmutter

angeborene organische Veränderungen der Gebärmutter

In der Embryonalentwicklung entsteht die Gebärmutter (GM) aus der Verschmelzung der beiden so bezeichneten Müllerschen Gänge (MG). 

Dieser Prozess kann unvollständig ablaufen, sodass sich daraus verschiedene Formen der Uterusfehlbildung ergeben können.

ut_fehlbildung 
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Beim Uterus bicornis (zwei Hörner) zeigt sich durch die inkomplette Verschmelzung der MG keine reguläre birnenförmige GM, sondern ein Organ, das am oberen Ende eine Einbuchtung in unterschiedlicher Ausprägung aufweist (herzförmig). 
Man unterscheidet:
  • Uterus bicornis unicollis:
    Es gibt eine gemeinsamen Uterushals (häufigere Form).
  • Uterus bicornis bicollis:
    Die beiden Uterusteile bleiben über die gesamte Länge der GMvollständig getrennt.

Die am häufigsten anzutreffende Form ist der Uterus septus/subseptus.
Hierbei ist die äußere Gestalt der GM unverändert - dabei ist "lediglich" die Gebärmutterhöhle in unterschiedlicher Ausprägung geteilt. Entweder nur im oberen Bereich (subseptus), oder durchgehend bis zum Gebärmutterhals.

Neben der Tatsache dass Frauen mit Uterus bicornis/Uterus septus-subseptus ein erhöhtes Risiko für Früh- oder Fehlgeburten besitzen, ist auch die Fruchtbarkeit selbst aufgrund von Einnistungsproblemen herabgesetzt.

Bei einem Uterus Didelphis bleibt die Verschmelzung vollständig aus.
Er führt zum Vorhandensein von 2 Gebärmüttern (wobei jede GM nur einen Eileiter hat) und 2 Scheiden.

Beim Vorliegen einer Gebärmutterfehlbildung bietet sich als diagnostische Maßnahme die Durchführung eine GM-Spiegelung (Hysteroskopie) an, die aber auch gleichzeitig therapeutisch zur Abtragung einer in der GM liegenden Scheidewand genutzt werden kann - bei Vorhandensein eines Uterus bicornis i.a.R. in Kombination mit einer Laparoskopie.